17 Juli 2006

Quadratische Augen

Mein erster Tag in Mannheim auf Schulung (engl. classes und nicht seminary, wie ich jetzt lernen durfte). Anreise unproblematisch und entspannt mit dem ICE. In "Effective Java" kann ich mir ausgiebig Gedanken machen über die Kernfeatures und Tücken meiner Haupt-Programmiersprache Java. Macht echt Spaß und bringt gut Wissen rüber.

Der Arbeitstag war dann um 17 Uhr vorbei, beim "Hotel" eingecheckt (eher Studentenwohnheim), vom netten Portier ein vergünstigtes Straßenbahnticket bekommen und rein in die Innenstadt! Mannheim heißt nicht umsonst die "Quadratestadt". Für Deutschland glaube ich einmalig ist das rasterförmige Innenstadt-Straßennetz und vor allem die Straßenbenennung. Außführlich steht es bei Wikipedia, aber grob gesagt gibt es Zeilen mit Buchstaben von A bis U und dann Blockweise durchnummeriert. Die Adresse C6,4 ist dann Bereich C, Block 6, Hausnummer 4. Sieht sehr abstrus und auf den ersten Blick amerikanisch aus, ist es aber nicht, sondern wurde schon um 1600 hier eingeführt.

Das Raster prägt die Innenstadt sehr und lässt sie anders erscheinen, als andere. Auf den Straßen hat man z.B. einen für eine Innenstadt sehr weiten Blick, da dort keine Häuser ihn verstellen. Auch das Licht ist überall gleich, da Licht und Schatten in allen Straßen den gleichen Einfallswinkel haben. Auch eignet sich die Stadt für Stadtplan-Analphabeten, da diese Straßen wirklich idiotensicher sind.

Besonders aufgefallen sind mir aber die Leute hier. Ich bin selten mit so vielen so leicht ins Gespräch gekommen. Schon auf der Fahrt in die Stadt wurde ich von drei älteren Damen beraten, was ich mir alles angucken sollte. Einkaufen kann man hier übrigens auch sehr gut. So habe ich doch gleich zwei Hosen gefunden. So als verursachender Strohwitwer habe ich hier überraschend viel Freizeit. ;-)

Morgen sind die Batterien wieder voll, dann gibt es auch hoffentlich ein nettes Foto von hier. Bis dann!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ist ja irre. Wusste ich gar nicht, dass es präamerikanische Straßenrastermodelle in Deutschland zu finden gibt. Wahrscheinlich haben das Mannheimer Auswanderer nach Amiland getragen. Diese Rasterstraßensysteme kamen mir eh schon imm verdächtig deutsch-gründlich-kompakt vor ;).

Ist Braunschweig nicht diese Stadt dich im 3. Reich im Raster/Hakenkreuzformat geplant wurde? Wikipedia wirds wohl genau wissen, aber ich bin jetzt zu faul zum Nachschlagen. ;)