22 November 2006

Film-Theologie

LOST 2x12 - wieder eine Folge mit Glaubensthemen. Diesmal: die Taufe. Charly träumt, Erin sei in Gefahr. Als er mit Eco darüber spricht, redet dieser davon, dass Erin möglicherweise getauft werden müsse. In Folge dessen versucht Charly nun mit aller Gewalt Wasser über den Säugling zu bekommen und scheut sich nicht davor, das ganze Lager gegen sich zu haben. Immerhin kommt Mutter Claire ins Fragen und spricht nun selbst mit dem Priester über die Taufe, der daraufhin sie zusammen mit ihrem Kind tauft.

Erins TaufeImmerhin kommt die ganz magische Vorstellung, das Kind nur mit Wasser in Berührung zu bringen, um seine Seele zu retten bei LOST auch schlecht weg. Aber die versucht theologische Aussage von Eco zu dem Thema ist nicht weniger hanebüchen: als Jesus von Johannes getauft wurde, kam eine Taube aus dem Himmel auf ihn herab. So weit deckt es sich mit der biblischen Überlieferung. Nur Ecos These, Johannes habe darin gesehen, dass er die Sünden von Jesus weggewaschen und ihn damit gerettet habe - dazu fällt mir echt nichts mehr ein. Ausgerechnet Jesus sollten die Sünden abgewaschen werden. Na dann.


Claires TaufeIst irgendwem eigentlich aufgefallen, dass Gott selbst - außer in dem Historienbericht - in den Gesprächen über die Taufe mit keinem Wort erwähnt wird? Interessant eigentlich. Gerade wenn das Ziel sein soll, in den Himmel zu kommen, was ja nach biblischen Aussagen sein absolutes Domizil ist, wäre es doch mehr als nur angebracht, ihn mit ins Spiel zu bringen.

Und Claire? Nicht nur der Zuschauer, sondern besonders sie erliegt den wirren Glaubensaussagen und handelt nach bestem Wissen. Gott sei ihr gnädig!