16 September 2006

Arcor und FON

Wenn einer eine Hotline anruft, dann kann er was erzählen. So oder ähnlich sagt ein Sprichwort. Und so ist es auch mir ergangen.

Da bin ich dereinst vom großen rosa Riesen zum wachsenden blauen Riesen gewechselt, habe meine Megabitrate versechsfacht, das Telefon geflattet und die Rechnung gedrittelt. Nach diesen erfreulichen Wendungen erfuhr ich kürzlich von FON, einer kommerziell gepushten, aber attraktiven Community, die ihre Internetanschlüsse gegen kleines Entgeld oder gratis zur Verfügung stellt. Meldet man sich an, kann man sogar einen sehr guten, gesponsorten Router für 5 EUR erwerben. Alleine der macht die Sache interessant.

Nun habe ich ja noch die Anfänge der Hobbynetzwerke mitbekommen, war Co-Administrator eines Knotens im Fido-Netz und kenne noch die Zeiten, in denen Modems noch den Bundesadler tragen mussten. (Mir ist jetzt wieder eine Modemkarte damit über den Weg gelaufen - ah, Nostalgie!) Die verwendeten waren natürlich importiert, hatten keinen Vogel, funktionierten aber deutlich besser. Und aus diesen Zeiten, höre ich auch noch das Zähnefletschen der Post und später Telekom, wenn es darum ging, Leitungen selbst über Grundstücksgrenzen hinweg zu legen und später den Internetzugang anderen zur Verfügung zu stellen.

Für FON wollte ich es jetzt aber wissen, was Arcor nun zu meinem Vorhaben sagt, mein Umfeld zu einer Oase des freien Surfens zu machen. Auf meine (für die Unterlagen!) schriftliche Anfrage kam dann eine aufwändige Mail mit dem Hinweis, ich solle das angehängte PDF lesen. Dort stand dann wiederum, ich solle mich an die "kompetente Hotline" wenden. Dieser Medienbruch ist mir schleierhaft, aber meinetwegen.
Da der Telefoncomputer mir keine gescheite Möglichkeit bot, bin ich dann über "Rechnungsreklamation" (!) an einen "kompetenten Mitarbeiter" gekommen. Dieser schien von der eigentlichen Sache erst nicht viel zu verstehen, meinte aber auf meine Frage, ob ich kostenlos meine Internet- und auch Telefon-Flat mit anderen teilen dürfe: "natürlich, das ist doch kein Problem". Ich habe dann noch mal nach gefasst, ob er mich richtig verstanden hätte und ich sei es von der Telekom anders gewohnt. Daraufhin beteuerte er es noch einmal und brachte auch ein Beispiel aus seinem Bekanntenkreis, wo auch jemand ein Funktelefon mit den Nachbarn teilt ("da hat man dann ja auch mehrere Telefonnummern").

Darüber, warum die Kommunikation nur mündlich lief, lässt sich spekulieren. Mein Eindruck ist auf jeden Fall, dass man sich mit Arcor-Flat problemlos als Linus bei FON anmelden kann. Allerdings warte ich jetzt noch den angekündigten neuen Router "Fonera" ab, der das eigene private WLAN von dem FON-WLAN trennen und per USB auch Massenspeicher im Netz zur Verfügung stellen kann. Ich melde mich, sobald meine Funkzelle eröffnet ist.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Na da scheint ja ganz schön Zeit zu vergehen. Schöne neue Telekommunikation.

Anonym hat gesagt…

Danke sehr an den Webmaster.

Gruss Eike